Nach der 10-tägigen Nationalteam-Pause ging es für unsere Adler am Mittwoch gegen den HC Bozen in der fünften Runde der Zwischenrunde weiter. Der VSV, der sich in den ersten vier Runden auf den zweiten Tabellenplatz nach vorne gearbeitet hat, wollte seine Serie von vier Siegen natürlich fortsetzen und war motiviert, gegen die Südtiroler einen kleine Vorentscheidung im Rennen um die letzten beiden Play off-Tickets zu erreichen.
Die Partie begann auch ganz nach den Vorstellungen der Fans in der Villacher Stadthalle. Der VSV machte von Beginn an Druck und konnte auch die ersten Chancen verzeichnen. Bereits in der zweiten Minute gelang den Adlern so der schnelle Führungstreffer. Nach Pass von Shields schoss Beach von rechts auf Tuokkola, der ließ den Puck zur Mitte abprallen und von dort staubte Valentin Leiler aus kurzer Distanz zur 1:0 Führung ab. Der VSV spielte in dieser Tonart weiter und konnte die Angriffe der Gäste gut abwehren. In der fünften Minute stand die gesamte Halle jedoch unter Schock! Istvan Sofron war auf einen Check von Halmo im eigenen Drittel überhaupt nicht vorbereitet und fiel nach dem Kontakt mit dem Gegner zu Boden. Sofron musste benommen und mit blutüberströmtem Gesicht vom Eis gebracht werden und die Stimmung am Eis wurde rauer. Kurz nach Spielende wurde bekanntgegeben, dass der Ungar eine schwere Kopfverletzung (evtl. schwere Gehirnerschütterung, Kieferbruch,…) davongetragen hat, aber ansprechbar ist. Während die Halle noch unter Schock stand, ging es nach einer kurzen Eisreinigung und mehreren Minuten Unterbrechung mit der Partie weiter. Valentin Leiler meinte nach dem Spiel: “Man muss versuchen solche Szenen wegzustecken und auszublenden. Wir sind alle Profi genug um das zu tun, trotzdem bekommt man so etwas nicht zu 100% aus dem Kopf!” Dies war den Adlern auch anzumerken. Vom befreiten und einfachen Spiel, wie man es in den ersten vier Runden der Zwischenrunde und auch in den ersten fünf Minuten der Partie gegen Bozen gesehen hat, war plötzlich nur noch wenig übrig. Man traute sich nicht mehr so viel und auch das Körperspiel am Eis wurde rauer. Ein Powerplay gab dem VSV wieder etwas an Stärke zurück, der Puck wollte aber nicht über die Linie und so kam es, in einem mittlerweile ausgeglichenen Spiel, in der 14. Minute zum Ausgleich der Gegner. Kickert fuhr nach links aus dem Tor, der Stürmer brachte den Puck irgendwie zur Mitte und der Sprang vom Schläger von Petan, der von zwei Villachern bedrängt wurde, glücklich ins leere Tor – 1:1. Lediglich zwei Minuten später konnten die Gäste ihre aktuelle Überlegenheit erneut nutzen, so gab Oleksuk einen Schuss aus der Mitte ab und Frank konnte die Scheibe so abfälschen, dass diese über die Fanghand von Kickert und so ins Tor ging – 1:2 (16.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel begann ähnlich wie das Erste endete. Die Partie war zwar ausgeglichen, dennoch konnte sich keine der beiden Mannschaften 100% Chancen erarbeiten. Die härte im Spiel nahm weiter zu, so konnte Antonitsch mit einem harten, aber fairen Check eine Druckphase des VSV einleiten. Diese wurde mit dem zweiten Powerplay an diesem Abend bestärkt, aber auch in dieser Überzahl blieben die Adler leider ohne Torerfolg. So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe das nächste Tor zu verzeichnen war. Nach einem Angriff des VSV konterten die Gäste über links, Halmo legte den Puck auf die blaue Linie zurück und Egger zog sofort ab, womit Kickert, dem die Sicht verstellt war, Chancenlos war – 1:3. Ein harter Check gegen Platzer blieb in der 35. Minute ohne Folgen und nur wenige Sekunden später trafen die Gäste im Konter zum 1:4. Kickert war im 1 gegen 1 gegen Monardo chancenlos. Aufregung gab es dann in der 38. Minute, als zwei harte Stockschläge gegen Kyle Beach ohne Bestrafung blieben und unsere Nummer 14, nachdem er seinen Gegner zu einem Zweikampf aufgefordert hat, eine 10-minütige Disziplinarstrafe absitzen musste. Im restlichen Abschnitt tat sich nicht mehr viel, womit es mit dem 1:4 in die zweite Pause ging.
Auch der dritte Abschnitt startete eher unspektakulär, wenige Chancen und wenige Unterbrechungen ließen die Zeit schnell herunterlaufen. Die Strafen häuften sich, zwei Strafen gegen den VSV – N. Petrik wegen “Stockschlags” und Kyle Beach wegen “Verhöhnung” – sowie eine Strafe gegen Bozen blieben ohne Torerfolge. Die Partie wurde immer zerfahrener, die Südtiroler versuchten den Vorsprung über die Zeit zu spielen und dem VSV fehlten die Situationen und zum Teil einfach das Glück, den Anschlusstreffer zu erzielen. Somit gab es 5:30 Minuten vor Ende noch eine Strafe gegen den VSV, da sich zu viele Spieler am Eis befanden, womit eine eventuelle Aufholjagd in letzter Sekunde auch ausgeschlossen war. Ein Time-out und das Empty-net des VSV trugen keine Früchte, Bacher musste aber eineinhalb Minuten vor Spielende noch einmal auf die Strafbank, nachdem er mit einem Stockschlag das Empty-net-Tor zu verhinder versuchte. Der VSV verteidigte auch in dieser Unterzahl gut, womit die Zeit auslief und sich unsere Adler gegen den HC Bozen mit 1:4 geschlagen geben mussten. Nach den vier Siegen zu Beginn der Zwischenrunde gingen unsere Cracks damit erstmals leer aus. Die nächste Chance auf Punkte gibt es bereits am Freitag, wo man auswärts um 19.15 Uhr das Rückspiel gegen die Südtiroler bestreiten wird.
Unser Stürmer Miha Verlic, wird am Samstag nach Villach zurückkehren und am Sonntag im Heimspiel gegen Fehervar wieder im blau-weißen Dress auflaufen. Markus Schlacher fällt durch eine Erkrankung nach seinem Einsatz im Nationalteam länger aus und Istvan Sofron, dem wir auf diesem Weg beste Genesungswünsche schicken, wird in dieser Saison wohl nicht mehr für den VSV am Eis stehen.
#blauesbluat