Die „Adler“ stemmten sich dem CHL-Gegner aus Polen mit letzter Kraft entgegen, mussten aber schlussendlich eine knappe 4:2-Niederlage hinnehmen. Es war eine Charakterleistung, die nicht belohnt wurde. Zu viele Powerplay-Möglichkeiten wurden vergeben.
Bis Sonntagmittag war es noch nicht einmal sicher, ob die aufgrund eines Magen-Darm-Virus mit insgesamt acht Ausfällen stark dezimierten „Adler“ überhaupt im zweiten CHL-Match in Krakau antreten und ein Line-up zusammenstellen können. Doch dann gab EC iDM VSV-Headcoach Rob Daum und die medizinische Abteilung grünes Licht. Vor allem auch deshalb, weil sich Arturs Kulda und Nicolas Mattinen wieder gesund gemeldet hatten.
Die Blau-Weißen versuchten dennoch von Beginn an mit nur drei – neu zusammengestellten – Linien gegen den polnischen Meister mit großem blau-weißen Herzen und dem sprichwörtlichen Villacher Kampfgeist dagegenzuhalten. Die „Adler“ starteten stark, mit hohem Tempo und schnell vorgetragenen Angriffen. In der 2. Minute klopfte Andrew Desjardins bereits an, scheiterte mit einem Schuss aus kurzer Distanz jedoch an der Torstange. Die nächste Torchance gab es für Maximilian Rebernig in der 6. Minute, doch sein Schuss aus dem hohen Slot ging knapp über die Querlatte. Ebenso scheiterte nur eine Minute später Nicolas Mattinen, perfekt bedient von Alexander Rauchenwald, an Krakau-Goalie Rok Stojanovic. Die Heimischen, die bisher kaum gefährlich vor das Tor von Goalie Alexander Schmidt kamen, gingen etwas überraschend in Führung: Im Powerplay war es Kasperlik, der den Puck zum 1:0 über die die Linie drückte. Doch der Gegentreffer zeigte bei den „Adlern“ kaum Wirkung – im Gegenteil: Die Blau-Weißen schlugen prompt zurück: Robert Sabolic brachte die Scheibe ideal zu seinen Sturmpartner Blaz Tomacevic, der perfekt zum Ausgleich abfälschte (11.). In den Schlussminuten des ersten Abschnitts überschlugen sich die Ereignisse, zuerst vergaben die „Adler“ im 4-gegen-3-Powerplay die Top-Chance zur Führung und im Konter rettete Arturs Kulda mit einer spektakulären Flugeinlage in Extremis.
Im zweiten Abschnitt ging es gleich mit einer Unterzahl für die Blau-Weißen weiter. Kevin Moderer musste wegen Hakens für zwei Minuten Platz auf der Strafbank Platz nehmen. Die Villacher überstanden die Unterzahl schadlos und suchten ihrerseits sofort das Glück in der Offensive – doch trotz mehrfacher Powerplay-Gelegenheiten wollte die Führung nicht gelingen. Einmal scheitete Desjardines mit einem Schuss aus kurzer Distanz, gleich darauf war auch Kevin Moderer bei einem Abfälscher glücklos. Und so kam es, wie es wohl kommen musste: Die Polen schlossen einen Konter zur 2:1 Führung ab: Torschütze: Kasperlik mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend. Doch die „Adler“ schlugen, diesmal im 5-gegen-3 Powerplay zurück und erzielten den verdienten Ausgleich: Ein ansatzloser Mattinen-Onetimer schlug unhaltbar für Krakau-Goalie Stojanovic im Kreuzeck ein – 2:2.(36.).
Im Schlussdrittel hatten die „Adler“ die erste Top-Gelegenheit: Ein vermeintlich harmloser Kulda-Schuss kollerte der Torlinie entlang, fand aber nicht den Weg ins Tor! Im Gegenzug rettete nach einem Nemec-Schuss die Torstange für die Blau-Weißen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der 46. Minute war es der sehr auffällige Blaz Tomasevic, der die Führung am Schläger hatte, jedoch wiederum scheiterte. Anders und eiskalt die Polen – nach einem Villacher Fehler in der eigenen Zone gingen die Heimischen zum dritten Mal in Führung – 3:2 durch Romann Rac. Den Schlusspunkt für die Heimischen setzte in der 59. Minute im mittlerweile verwaisten Villacher Tor Michalski zum 4:2.
Comarch Cracovia – EC iDM Wärmepumpen VSV 4:2
Tore: Kasperlik (8.PP, 32.), Rac (49.), Michalski (59.EN); Tomasevic (11.PP), Mattinnen (36.),