Obwohl die Blau-Weißen über 60 Minuten die bessere Mannschaft waren, mussten sie sich dem HC Bozen Südtirol letztlich mit 2:3 geschlagen geben. Im Verlauf der Begegnung waren die Italiener die kaltschnäuzigere und effektivere Mannschaft, die Villacher vergaben zu viele hochkarätige Chancen. Im Tor der Bozner überragte zudem Sam Harvey mit einer hochklassigen Leistung, entschärfte 39 Schüsse der Blau-Weißen.
1. Drittel
Mit Jean-Philippe Lamoureux zwischen den Pfosten starteten die “Adler” in das Auswärtsspiel in Bozen, überzeugten von Beginn an mit viel Energie und Tatendrang. Beide Teams kamen in der Frühphase des Spiels zu ihren Chancen, die jeweiligen Torhüter ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Villach hatte durch Scherbak und Holway die besseren Chancen, die Abschlüsse waren aber noch nicht zwingend genug, fielen zu zentral aus. In der 10. Spielminute zeichnete sich erstmals auch Lamoureux aus, parierte ein Breakaway von Gazley souverän. Kurz darauf ereignete sich dann ein Kuriosum: Salinitri versuchte die Scheibe mit dem Kopf zu stoppen, verlor dabei seinen Helm und spielte die Scheibe mit dem Schläger, anstatt, wie im Regelwerk vorgesehen, zum Wechsel zu fahren – folgerichtig wurde er mit einer 2-Minuten-Strafe belegt. Die Blau-Weißen zogen sofort ein gutes Powerplay auf, die beste Chance hatte MacPherson, der aus dem Slot die Scheibe an die Stange hämmerte – Harvey wäre chancenlos gewesen. In numerischer Gleichheit waren die beiden Mannschaften absolut ebenbürtig, verteidigten aufmerksam und zeichneten zudem physisch präsent. Nach einem Scheibenverlust der Italiener in der Zone der “Adler” bediente Holway van Nes an der offensiven blauen Linie optimal, der Niederländer scheiterte bei seinem Alleingang aber an Harvey. Im Gegenzug machten die Italiener es besser. Nach einem Zuordnungsfehler der Blau-Weißen in der neutralen Zone tankte sich Brad McClure auf der rechten Seite durch und zimmerte die Scheibe vom rechten Bullykreis per Schlagschuss unter die Latte. Die “Adler” waren nun sichtlich geschockt, Frank hatte nur wenige Sekunden später bei einem 2-auf-1-Konter die Chance, die Führung zu erhöhen. Lamoureux parierte aber sensationell mit dem Helm. Im Gegenzug kamen die “Adler” ebenfalls zu einer guten Chance. Scherbak brachte die Scheibe gefährlich zum Tor, Vallant verfehlte den Rebound hauchdünn. Auch Max Coatta scheiterte aus dem Slot mit einem Rückhandschuss. Defensiv war die Mannschaft von Head-Coach Tray Tuomie zu nachlässig, ließ einen erneuten Alleingang von Bradley zu, Alex Wall stoppte ihn im letzten Moment mit unlauteren Mitteln. Den daraus resultierenden Penaltyschuss parierte Lamoureux ebenfalls. Somit ging es mit einem 0:1-Rückstand in die erste Pause.
2. Drittel
Die Bozner erwischten den besseren Start in den zweiten Abschnitt, erhöhten durch Dylan DiPerna nach nur 47 Sekunden auf 0:2. “Blau-Weiß” kam im Gegenzug zu einer erneuten Großchance, Pearson scheiterte aber aus zentraler Position mit seinem Handgelenkschuss an Harvey. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, kamen immer wieder zu guten Gelegenheiten. In der 28. Spielminute vergab Kapitän Philipp Lindner nach einem traumhaften Querpass von Pearson die große Chance auf den Anschlusstreffer. Nach einer Vielzahl an Chancen brach schließlich Marco Richter die blau-weiße Torsperre, reagierte in einem Getümmel am schnellsten und bugsierte die Scheibe nach Vorarbeit von Max Coatta über die Linie. In der 31. Spielminute stellten die Italiener die 2-Tore-Führung aber wieder her, Helewka vollendete nach einem „no-look-pass“ von Salinitri aus dem Slot. Die Südtiroler waren fortan die bessere Mannschaft, störten die “Adler” in deren Spielaufbau bereits früh und erzwangen so viele gefährliche Scheibenverluste. Nach einem erneuten “Turnover” in der offensiven Zone zeichnete sich Lamoureux gegen McClure bei einem Breakaway aus, wehrte den Abschluss sensationell ab. Blau-Weiß hatte gegen Ende des Drittels durch Lindner und van Nes gute Chancen, konnte Harvey aber nicht bezwingen. Den 1:3-Rückstand galt es im letzten Abschnitt aufzuholen.
3. Drittel
Die Blau-Weißen starteten mit Tatendrang aus der Kabine, waren physisch wie auch spielerisch die bessere Mannschaft. Das große Problem blieb jedoch weiterhin die Chancenverwertung, denn sowohl MacPherson als auch Lindner scheiterten aus bester Position an Harvey. Auch eine zweiminütige Überzahl wussten die “Adler” nicht zu ihrem Vorteil zu nutzen, sie konnten sich kaum richtig formieren. Blau-Weiß war nun absolut spielbestimmend, scheiterte aber entweder am ungenauen Passspiel oder an der Torschusseffizienz. So vergab etwa sechs Minuten vor Schluss van Nes die nächste Top-Gelegenheit, konnte Harvey aus kürzester Distanz nicht überwinden. Nachdem Coatta auch am Torhüter der Italiener scheiterte, machte es Patrick Holway in der 56. Spielminute besser. Marco Richter verstellte Harvey perfekt die Sicht und der Fernschuss des Verteidigers schlug passgenau ins lange Eck ein – womöglich wurde die Scheibe von Richter noch minimal abgefälscht. Blau-Weiß warf gegen Ende noch einmal alles nach vorne, konnte Harvey aber nicht mehr bezwingen. Der EC iDM Wärmepumpen VSV musste sich dem HC Bozen letztlich mit 2:3 geschlagen geben.
HCB Südtirol Alperia – EC iDM Wärmepumpen VSV 3:2 (1:0 | 2:1 | 0:1)
1:0 McClure (17.), 2:0 DiPerna (21.), 2:1 Richter (29.), 3:1 Helewka (31.), 3:2 Richter (56.)