Die Sensation ist ausgeblieben, am Ende siegten starke, kompakte Ungarn in Villach mit 1:4 und holten sich mit demselben Ergebnis auch die Halbfinal-Serie. Jamie Fraser und Co. wurden von den VSV-Fans nach Spielschluss für eine grandiose Saison mit minutenlangem Standing Ovations und VSV ole-Sprechchören verabschiedet.
Die Vorzeichen schon vor dem Match waren eindeutig: Die „Adler“ mussten siegen, um nicht schon vorzeitig im Halbfinale auszuscheiden. Berechtigte Hoffnung gab nicht nur die zuletzt gezeigte Leistung in Ungarn, sondern auch die Rückkehr von Spielmacher John Hughes und Kapitän Jamie Fraser ins Villacher Line-up. Das Match startete gleich nach 34 Sekunden mit einem Powerplay für die Villacher – Braedon Shaw musste auf der Strafbank Platz nehmen. Ihm folgte Tim Campbell wenig später nach. Das bedeute für 25 Sekunden sogar ein 5-gegen-3-Überzahl für die Blau-Weißen. Die „Adler“ machten enorm viel Druck, hatten dabei aber wie so oft in dieser Serie Pech, denn Rick Schofield scheiterte leider ganz knapp am Torgestänge. Doch die Villacher stürmten weiter bedingungslos nach vorne, drängten auf den Führungstreffer. Die Ungarn kamen in dieser Phase nur zu einzelnen Kontern, bei denen aber VSV-Goalie Tomi Karhunen zur Stelle war. In der 8. Minute musste John Hughes wegen Stockschlags für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Die „Adler“ überstanden diese heikle Phase, auch weil Karhunen mit einem Superreflex vor Shaw rettete. Kurz vor dem Ende gab es nach einem Zweikampf mit Kevin Moderer für Josh Atkinson eine 5-Minuten-Strafe plus Spieldauer – Tor gelang den Blau-Weißen in Überzahl zwar keines, aber man nahm noch 2,29 Minuten Überzahl in den zweiten Abschnitt mit.
Im Mitteldrittel kehrte Kevin Moderer verletzungsbedingt nicht mehr zurück aufs Eis. Die Blau-Weißen setzten sich sofort in Überzahl im Angriffsdrittel fest und hatten durch Benjamin Lanzinger die Führung am Schläger, doch wiederum war es Tirronen, der in Extremis rettete. Somit überstanden die Ungarn eine fünfminütige Überzahl unbeschadet. Eiskalt hingegen das Team von Fehervar – mit dem ersten Angriff der Gäste im zweiten Drittel sorgte Milan Horvath für die 0:1-Führung (24.). Die „Adler“ kämpften weiter, drängten vehement auf den Ausgleich. Doch die Heimischen scheiterten immer wieder am ausgezeichneten Tirronen im Tor von Fehervar. In der 29. Minute konnte Nico Brunner einen durchbrechenden ungarischen Stürmer nur mit einem Foul stoppen. Die Überzahl brachte zwar keine Chance für die Ungarn, dafür jedoch die Riesen-Ausgleichschance für die „Adler“: Marco Richter konnte den Puck nach Schofield-Schuss per Rebound jedoch nicht über die Linie drücken. Im Gegenstoß präsentierten sich die Ungarn abermals eiskalt – diesmal war es Balint Magosi, der auf 0:2 erhöhte (35.). Aber: „Adler“ geben niemals auf, die Blau-Weißen sind bekanntlich ein Comeback-Team – und das bewiesen sie auch 13,5 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels: Da „arbeitete“ Benjamin Lanzinger im Powerplay die Scheibe zum 1:2 ins Tor.
Im Schlussdrittel begannen die Villacher wieder sehr druckvoll, versuchte von der ersten Minute an den Ausgleich zu erzielen. Die Ungarn hingehen waren bemüht, defensiv kompakt zu agieren, die Villacher außen zu halten und selbst mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen. Genau aus einem dieser schnellen Gegenstöße entsprang durch Erdely die abermalige Zwei-Tore-Führung – 1:3 (48.). Damit war die Entscheidung gefallen, auch wenn sich die tapfer kämpfenden Villacher bis zum Schluss versuchten, nochmals heranzukommen. Den Schlusspunkt setzten die Ungarn ins mittlerweile leere Villacher Tor abermals durch Erdely (60.).
EC GRAND Immo VSV – Hydro Fehervar AV19 1:4
Tore: Lanzinger (40.); Horvath (24.), Magosi (35.), Erdely (48., 60.)
Fotos: VSV/Krammer