Der EC iDM Wärmepumpen VSV holte sich in einem hochdramatischen zweiten Viertelfinale den verdienten Sieg gegen den HC Bozen! Nach einer 2:0-Führung drehten die Gäste im Mitteldrittel auf und stellten zwischenzeitlich auf 2:2, doch Kapitän Alexander Rauchenwald avancierte zum Matchwinner. Erst brachte er Blau-Weiß im zweiten Drittel erneut in Front, dann erlöste er die Adler nach 76:42 Minuten mit seinem Overtime-Treffer. Mit diesem Erfolg glich der VSV die Playoff-Serie aus und will am Freitag in Bozen unbedingt nachlegen.
1. Drittel
Villach startete äußerst agil in die Partie und verstand es, den Italienern auch physisch standzuhalten. Die erste nennenswerte Chance gehörte den Blau-Weißen: Coatta zimmerte in der 4. Spielminute den Puck nach traumhafter Rauchenwald-Vorlage an die Querstange – Harvey wäre ohne Abwehrmöglichkeit gewesen. Kurz darauf durfte Villach in Überzahl agieren, da Valentine wegen Haltens in die Kühlbox musste. Das Powerplay präsentierte sich jedoch ausbaufähig, die größte Chance fanden die Italiener im Zuge eines Gegenstoßes vor. Cannata parierte den Abschluss jedoch sehenswert mit der Maske und erntete dafür tosenden Applaus von den Rängen. Im zweiten Powerplay des Abends gelang Blau-Weiß der längst überfällige Führungstreffer: Hancock zog aus halbrechter Position ab, und der Puck wurde von einem Südtiroler ins eigene Tor abgelenkt. In der Folge spielte sich der VSV in einen wahren Rausch und legte gleich nach: Alexander Rauchenwald fälschte einen Steilpass im hohen Slot perfekt ab und überwand Sam Harvey. Villach drückte weiter aufs Gas, konnte jedoch keinen weiteren Treffer erzielen. Zudem erhöhten die Gäste aus Bozen ihre physische Gangart und begannen, die “Adler” früh im Spielaufbau zu stören. Mit einer leistungsgerechten 2:0-Führung ging es für die Blau-Weißen in die erste Pause.
2. Drittel
Villach zeigte gleich zu Beginn des Drittels ein starkes Unterzahlspiel und kam durch ein partielles Breakaway von Wallenta sogar zur besten Chance, doch er scheiterte am starken Sam Harvey. Bei numerischer Gleichheit wurde die Partie zunehmend zerfahrener, und keine der beiden Mannschaften konnte ein spielerisches Übergewicht für sich behaupten. Die wenigen Chancen auf beiden Seiten – etwa durch Christoffer für Bozen oder Scherbak für Villach – parierten Cannata und Harvey ohne größere Mühen.In der 28. Spielminute kamen die Italiener dann entgegen dem Spielverlauf zum Anschlusstreffer. Holway verlor die Scheibe im Mitteldrittel, und Salinitri verwertete den daraus resultierenden Konter ins Kreuzeck. Bozen erhöhte nun das Tempo und erzielte den 2:2-Ausgleich: Seed versenkte einen Distanzschuss, nachdem Villach aufgrund eines Schlägerbruchs nur zu viert verteidigte.Villach fand jedoch schnell zurück ins Spiel, setzte erneut spielerische Akzente und belohnte sich mit der erneuten 3:2-Führung. Nach einer Scheibeneroberung legte Max Coatta mustergültig für Rauchenwald auf, der freistehend aus dem Slot die Scheibe halbhoch versenkte. Mit diesem Spielstand ging es für Blau-Weiß in die zweite Pause.
3. Drittel
Das dritte Drittel präsentierte sich erneut äußerst zerfahren, und keine der Mannschaften vermochte es, signifikante spielerische Akzente zu setzen oder sich Vorteile jedweder Art zu erarbeiten. Der erste Treffer in diesem Abschnitt gelang erneut den Gästen, die in Person von Adam Helewka anschrieben. Der Kanadier traf per ansatzlosem Handgelenkschuss aus dem Slot. Villach machte sich in weiterer Folge das Leben selbst schwer: Nach einem doppelten Holway-Turnover musste Cannata mit zwei unglaublichen Paraden retten. Doch auch die „Adler“ fanden Chancen vor, insbesondere durch Dylan MacPherson. Der Verteidiger zog aus rechter Position von der blauen Linie ab und hämmerte das Spielgerät an den Pfosten, auch den Rebound vermochten die Villacher nicht über die Linie zu drücken. In dieser Phase musste sich Blau-Weiß jedoch besonders bei Torhüter Joe Cannata bedanken, der mit starken Paraden gegen Gazley und Hults die Mannschaft im Spiel hielt. Da im restlichen Drittel keine weiteren Treffer fielen, ging die Partie nach einer 15-minütigen Pause in die Sudden-Death-Overtime.
Overtime
Die Verlängerung begann für Blau-Weiß mit einem Schreckmoment: Frigo drang in der ersten Spielminute über die rechte Seite ins Angriffsdrittel ein, zog in Richtung Tor, schloss ab und drückte seinen eigenen Rebound über die Linie. Die Schiedsrichter entschieden jedoch sofort auf „kein Tor“, da er dabei Joe Cannata unsanft zu Fall brachte. Auch nach eingehendem Videostudium wurde der Treffer nicht gegeben – Villach konnte aufatmen. In der Overtime gab es Großchancen auf beiden Seiten: Villach kam durch Scherbak und Coatta zu zwei gefährlichen Abschlüssen, während Bozen durch Bourque und Bradley für Gefahr sorgte. Doch Villach kämpfte um jeden Zentimeter – und schließlich erlöste Kapitän Alexander Rauchenwald sein Team nach 76:42 Minuten mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis. Damit stellte Villach in der Playoff-Serie auf 1:1.
EC iDM Wärmepumpen VSV – HC Bozen 4:3 n.V (2:0 | 1:2 | 0:1 | 1:0 )
1:0 Hancock (7. PP)
2:0 Rauchenwald (8.)
2:1 Salinitri (28.)
2:2 Seed (31.)
3:2 Rauchenwald (36.)
3:3 Helewka (53.)
4:3 Rauchenwald (77. GWG)
Fotos: VSV/Krammer