Wahnsinn – was war das für ein Krimi? Großartig kämpfende „Adler“ siegten im Shootout gegen Dornbirn mit 5:6-Toren. Sie sorgten für die Entscheidung: Sahir Gill behielt im Penaltyschießen die Nerven und Super-Goalie Ali Schmidt, der überragend hielt! Der EC GRAND Immo VSV trifft nun im Viertelfinale auf den KAC. Das heißt: Derbytime im Play-off!
Die „Adler“ mussten bekanntlich im Ländle gewinnen, um sich im letzten Spiel der Qualifikationsrunde fix für das Play-off der bet-at-home ICE Hockey League zu qualifizieren. Die ersten Minuten gehörten den Vorarlbergern, die viel Druck erzeugten und schon nach wenigen Sekunden durch William Rapuzzi ganz gefährlich vor VSV-Goalie Jakub Sedlacek auftauchten, aber der Villacher Tormann parierte die Scheibe mit dem Kopf. In der 4. Minute war Sedlacek aber geschlagen – Rapuzzi sorgte nach schönem Zuspiel von Saku Salmela für das 1:0. Die Dornbirner dominierten in der Folge das Match. Die „Adler“ hingegen waren geschockt, kamen nicht so richtig auf Touren. In der 8. Minute gab es die erste Strafe in der Partie – das bedeutete Powerplay für die Villacher. Die Blau-Weißen schnürten die Dornbirner ein, versuchten auch viel zu schießen, aber Oskar Östlund im Tor der Vorarlberger machte alle Chancen zunichte. Die beste Villacher Gelegenheit hatte dabei Jerry Pollastrone, aber sein Wristshot aus halblinker Position streifte knapp am Tor vorbei. Die Dornbirner hingegen nutzten ihre Möglichkeiten: Kurz vor Drittelende erhöhte Daniel Woger im Powerplay auf 2:0. So blieb es auch nach 20 Spielminuten!
Im Mitteldrittel kamen die Villacher, wohl nach einer deutlichen Ansprache von Coach Rob Daum, mit viel mehr Energie aus der Kabine. Und sie schöpften gleich wieder Hoffnung: Sahir Gill traf mit einer wunderschönen Einzelaktion zum 2:1-Anschlusstreffer (22.). Der Villacher Center tanzte den Dornbirner Verteidiger Matthew Mckenzie mit einem herrlichen Haken aus und versenkte die Scheibe im langen Eck. Der VSV war plötzlich voll im Match, man spielte nun körperbetonter, machte viel Druck und drängte auf den Ausgleich. Aber nicht die „Adler“ erzielten den nächsten Treffer, sondern wiederum die Vorarlberger – und das gleich doppelt: Nach einem unnötigen Puckverlust in der neutralen Zone zieht zuerst Anton Straka auf und davon und bezwingt Sedlacek im kurzen Kreuzeck – 3:1 (27.). Nur eine Minute später erhöhte Anthony Luciani dann auf 4:1 (28.). Danach tauschte der VSV den Torhüter – Ali Schmidt ersetzte in Minute 31 Jakub Sedlacek. Und in derselben Minute schlugen die „Adler“ zurück – und das gleich doppelt: Zuerst ließ Chris Collins den VSV jubeln (31.), dann Scott Kosmachuk (32.), der die Villacher wieder voll ins Match zurückbrachte. Die „Adler“ hatten danach durch Chris Collins oder Sahir Gill gleich mehrmals den Ausgleich am Schläger – aber nicht die Villacher trafen, sondern ein Glückstreffer von Maximilian Egger brachte wieder den 2-Tore-Vorsprung für die Vorarlberger.
Im Schlussabschnitt nahmen die „Adler“ volles Risiko – von der ersten Minute an stürmten die Villacher bedingungslos in Richtung Tor der Dornbirner. Man erarbeiteten sich nun Chance um Chance, und wurde belohnt – zuerst verkürzte Jerry Pollastrone nach Collins-Zuspiel mit der Backhand zum 5:4 (48.). Dann trafen die „Adler“ auch zum Ausgleich – nach einem Fraser-Schuss verwerte Collins den Rebound zum 5:5 (53.). Die letzten Spielminuten wurden zu einer wahren Nervenschlacht – die Villacher drückten auf den Sieg, die Dornbirner versuchten ihr Glück im Konter. Es blieb jedoch nach 60 Spielminuten beim 5:5-unentschieden, auch die Overtime brachte keine Entscheidung. Und auch das Shootout ging in die Verlängerung – da behielt Sahir Gill die Nerven und versenkte den Puck zum Sieg.
Dornbirn Bulldogs – EC GRAND Immo VSV 5:6
Tore: Rapuzzi (4.), Woger (20.PP), Straka (27.),Luciani (28.), Egger (39.) ; Gill (2.), Collins (31.), Kosmachuk (32.), Pollastrone (48.), Collins (53.). Entscheidender Penalty: Sahir Gill