In einem spannenden Kärntner Eishockey-Derby musste sich der EC PANACEO VSV in der Overtime dem KAC mit 1:2-Toren geschlagen geben. Die „Adler“ dominierten zwar ab dem zweiten Drittel das Match, verabsäumten es jedoch die notwendigen Tore zu schießen.
Schon seit Tagen gab es in Villach kaum ein anderes Thema als das ewig-junge Eishockey-Duell zwischen dem EC PANACEO VSV und dem EC KAC. Das mittlerweile 328. Kärntner Eishockey-Derby lockte 4500 fanatische Besucher in die restlos ausverkaufte Villacher Stadthalle. Schon beim Aufwärmen wurden die „Adler“ von den begeisterten Fans mit Sprechchören empfangen, um sie richtig heiß auf den Hockey-Kracher zu machen. Die Blau-Weißen, die ohne den Rekonvaleszenten Alen Bibic antreten mussten, erlebten schon nach wenigen Augenblicken eine Schrecksekunde: Nach Pass von Thomas Hundertpfund tauchte Martin Schumnig plötzlich ganz allein vor VSV-Goalie Brandon Maxwell auf, doch der Villacher Goalie konnte gerade noch klären. Erst nach drei Minuten kamen die „Adler“ besser ins Spiel – kamen auch zu ersten Chancen und ein erstes Powerplay. Steven Strong musste wegen „Checks von hinten“ für vier Minuten auf die Strafbank. Doch der VSV konnte die Überzahl nicht nutzen – im Gegenteil, die besseren Chancen hatte ein sehr aggressiv spielender KAC mit schnellen Kontern, beispielsweise durch Johannes Bischofberger oder Manuel Ganahl.
In Minute 10 kamen die Klagenfurter zu einer 5-gegen 3-Überzahl – Chris Collins wurde von den Referees wegen Haltens, wenige Sekunden später Marko Pöyhönen wegen Crosschecks auf die Strafbank geschickt. Doch die „Adler“ kämpften, verteidigten geschickt, warfen sich in jeden Schuss und überstanden diese brenzlige Situation ohne Gegentreffer. In der 16. Minute dann die Riesenchance für Villach: Nach Pass von Anton Karlsson zog Martin Ulmer allein auf KAC-Goalie David Madlener, er brachte die Scheibe jedoch nicht im Tor unter. Im Gegenzug traf der KAC mit einem verdeckten Schuss von Schumnig zum vermeintlichen 0:1 – der Treffer wurde aber wegen Torraum-Abseits nach Videostudium von den Referees aberkannt. Es blieb nach den ersten 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.
Der zweite Abschnitt begann mit einer Top-Chance für die Blau-Weißen: Chris Collins kam nach Pass von Karlsson aus halblinker Position zum Abschluss, die Latte verhinderte jedoch das 1:0 für den VSV. Effizienter präsentierten sich in dieser Phase hingegen die Klagenfurter: Nach Zuspiel von Hundertpfand traf David Fischer zum 0:1 (26.). Danach konnten sowohl der VSV als auch der KAC ihr Überzahl-Spiel nicht nützen. Das Match wog nun hin und her, es gab viele rassige Szenen und zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, es blieb nach 40 Minuten beim 0:1.
Die „Adler“ versuchten im dritten Drittel nochmals alle Kräfte zu mobilisieren, um den Ausgleich zu erzwingen. Trainer Jyrki Aho beorderte Nico Brunner von der Verteidigung in den Sturm, im Gegenzug nahm Pöyhönen wieder seinen angestammten Platz in der Defensive ein. Die Folge: der Ausgleich – nach Pass von Miika Lahti drückte Alexander Lahoda die Scheibe zum viel umjubelten Ausgleich über die Linie. Danach machte der VSV Druck, übernahm das Kommando, erspielte sich eine Chance nach der anderen. In Minute 47 kam es zu einer unschönen Szene, Bernd Wolf ging nach einem Zweikampf mit Andrew Kozek zu Boden und musste mit der Tragbahre vom Eis gebracht werden. Strafe gab es jedoch keine. Der VSV gab weiter Gas, auffallend vor allem die vierte Linie mit Wappis, Spannring und Maxa – sie brachten viel Energie ins Villacher Spiel. Der VSV kreierte im Schlussabschnitt viele Chancen, doch Ulmer, Collins oder Karlsson scheiterten immer wieder an Madlener. So ging es in die 3-gegen-3-Overtime – die Thomas Koch nach wenigen Sekunden für den KAC entschied.
EC PANACEO VSV – EC KAC 1:2
Tore: Lahoda (45.); Fischer (26.), Koch (61. OT)
Stadthalle Villach 4500 (ausverkauft)
Stimmen:
Alexander Lahoda:
„Es ist schon sehr bitter, dass wir verloren haben. Ab dem zweiten Drittel waren wir das bessere Team, doch leider wollte uns kein weiterer Treffer gelingen!“
Anton Karlsson:
„Ein Tor zu Hause auf eigenem Eis zu schießen, ist ganz einfach zu wenig, wenn man gewinnen will.“
Fotos: VSV/Krammer